2023 – Messe in D-Dur von Antonin Dvoràk

2023 – Messe in D-Dur von Antonin Dvoràk

Der Chor Quersang aus Wohlen hat mit seinem Konzert bei den Zuhörern für viel Begeisterung gesorgt. Die Aufführung der Messe in D-Dur von Antonin Dvorak bot dem Chor und dem neuen Dirigenten Gelegenheit, ihre Qualitäten zu zeigen.

Während einem halben Jahr hat sich der Chor unter der Leitung von Felipe Cattapan mit diesem nicht ganz einfachen Werk auseinandergesetzt. Dvoraks Messe beinhaltet eine grosse Anzahl wunderschöner Melodien mit den für ihn typischen Akzenten, die sein Werk von anderen Messen aus jener Zeit unerscheidet. Hohe Passagen für die Sopran- und die Tenorstimme sowie zahlreiche A-Capella Passagen sind anspruchsvoll.

Die Harmonie zwischen dem neuen Leiter und dem aus 45 Mitgliedern bestehenden Projektchor, der übrigens bereits seit 34 Jahren besteht, war spürbar. Felipe Cattapan hat den Chor mit seinem musikalischen Fachwissen als Chordirigent zu einer tollen und dynamischen Leistung angetrieben.

Äusserst professionell spielte Sharon Prushansky den Orgelpart. Die Orgelstimme bildet in Dvoraks Messe das Begleit- und in einzelnen Passagen auch das Soloinstrument. Das Zusammenspiel zwischen Prushansky und dem Chor gelang trotz räumlicher Distanz bestens. Für einen stimmungsvollen Einstieg sorgte sie zu Beginn des Konzerts. Geheimnisvoll und dynamisch spielte sie am Flügel drei Werke von Dvorak: «Nächtlicher Weg», «Auf der alten Burg» und das «Frühlingslied».

Danach begleitete sie den Chor an der Orgel der Refomierten Kirche Wohlen. Im «Kyrie» begann die Sopranstimme wiegend mit der Bitte um Erbarmen, imitiert von den Tenören. Diese klare Bitte wurde danach durch Steigerungen und wechselnde Tonalitäten eindringlich umgesetzt. Im «Gloria» begann der Chor kraftvoll und sang dann verklärt den mitleren Teil bis zum einringlichen Schluss des Glaubensbekenntnisses.  Die A-capella-Passagen tönten klar und rein. Eindrücklich war das Zusammenspiel zwischen der jungen Altistin Olivia Mariscotti und den übrigen Chorstimmen im «Credo». Schön tönten auch die Passagen, in denen sich die vier Stimmlagen zu acht verdoppelten.

Das «Benedictus» begann mit einem weichen Orgelspiel, in das der Chor geheimnisvoll einstimmte. Wunderbar vielschichtig tönten jene Passagen im «Agnus Dei», in denen sich der Sopran für die Bitte um Frieden in drei Stimmen unterteilten. Die Solisten standen in den Reihen des Chors und haben die Chorpassagen mitgesungen. Dies trug zu einer besonderen Einheit bei. Hell und präzise ragte dabei die Sopranstimme der Solistin, Tabea Bürki, hervor.

Noch mehr als bei den Frauenstimmen zählte bei Bass und Tenor aufgund ihrer mit vier bzw. fünf Stimmen eher kleinen Besetzung jede Stimme. Sie meisterten diese Herausforderung gut und konnten das Publikum überzeugen. Unterstützt wurden sie von den beiden Solisten Christpher Wattam, Tenor, und Michael Pavlu, Bass-Bariton. Die beiden demonstrierten in den Solostellen ihr Können eindrücklich.

So wie Antonin Dvrak sich damals bei seinem Auftraggeber dafür bedankt hatte, dass er ihm Anlass zur Komposition eines solchen Werkes gebeben habe, so haben sich die Besucher des Konzerts mit grossem Applaus für die Aufführung bedankt.

Impressionen